Dozentin: Birgit Melles, Psychologische Psychotherapeutin, Düsseldorf
Grundausbildung in Klärungsorientierter Gesprächspsychotherapie, Zertifizierung als EMDR-Therapeutin (EMDRIA), Ausbildung in Klinischer Hypnotherapie (M.E.G), Weiterbildung u.a. in Ego-State-Therapie, Achtsamkeitsbasierten Verfahren, ACT, seit 2014 Dozentin für die Psychotherapeutische Hochschulambulanz der Universität Düsseldorf (PIA). Seit 2007 Weiterbildung in Schematherapie, Curriculare Schematherapie-Fortbildung in Köln, Frankfurt und Münster, ISST-Anerkennung „Advanced“ seit Anfang 2015.
Inhalt: In diesem Workshop steht die Verbindung zwischen Schematherapie und werteorientiertem Arbeiten im Fokus. Während Schemata und Modi oft durch alte, belastende Beziehungserfahrungen geprägt sind, eröffnen persönliche Werte eine zukunftsgerichtete und motivierende Perspektive.
Es werden verschiedene Wertetypen vorgestellt – lebensbereichsbezogene Werte, moralische und ethische Werte, Charakter- und Tugendwerte sowie Sinn- und Existenzwerte – und ihre Einsatzmöglichkeiten in der Therapie aufgezeigt. Dabei wird der Frage nachgegangen, wie Patientinnen wertekongruentes Verhalten entwickeln, eine Balance zwischen unterschiedlichen Werten finden und Werte als innere Richtung und Motivationsquelle nutzen können.
Werte unterstützen dabei, sich von familiären und gesellschaftlichen Erwartungen und Narrativen („Eltern-Modi“) zu lösen und ein eigenes Identitätserleben aufzubauen. Sie geben in schwierigen Zeiten Halt, machen erlebbar, wozu sich Anstrengung lohnt, und helfen, eine gewünschte Haltung auch dann beizubehalten, wenn es unangenehm wird. Werte können die Lebensqualität verbessern, die Resilienz stärken und Entscheidungen erleichtern. Die Entwicklung persönlicher Werte bietet somit therapeutische Unterstützung, um Orientierung zu gewinnen, bewusster zu handeln und den eigenen Weg verlässlicher zu verfolgen.
Der Workshop zeigt auf, wie Werte als therapeutischer Kompass genutzt werden können, um den gesunden Erwachsenenmodus zu stärken. Anhand praxisnaher Übungen wird vermittelt, wie Wertearbeit im Modusmodell verankert werden kann, welche Stolpersteine im Zusammenspiel von Werten und maladaptiven Schemata und Modi auftreten und wie Patient:innen lernen können, werteorientiertes Handeln von automatisierten Bewältigungsreaktionen zu unterscheiden.
Der Workshop richtet sich an Therapeut:innen, die ihre schematherapeutische Praxis um eine ressourcenorientierte und motivierende Komponente erweitern möchten, und vermittelt konkrete Interventionen zur Integration von Wertklärungsprozessen in den Therapiealltag.