Workshopleitung: Dr. rer. nat. Christof Loose; Dipl.-Psych.; Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut (Fachkunde: Verhaltenstherapie); Supervisor und Selbsterfahrungsleiter, akkreditiert durch die Psychotherapeuten-Kammer NRW; Zertifizierter Schematherapeut für Kinder & Jugendliche und für Erwachsene mit Advanced Certification, Trainer und Supervisor, gemäß der Internationalen Gesellschaft für Schematherapie (ISST e.V.)
Hintergrund: Die Schematherapie (ST) nach J. E. Young bezieht als eine Ergänzung und Weiterentwicklung der kognitiven Verhaltenstherapie (KVT) besonders die Emotionen, aber auch entwicklungspsychologische Gesichtspunkte zentral in ihre diagnostischen und therapeutischen Überlegungen mit ein. Darüber hinaus beruht Schematherapie auch auf einem Modell der Grundbedürfnisse und „ihrer Schicksale“ im Lebensverlauf. Daher scheint die ST – im Sinne einer technischen und strategischen Variante der KVT – auch und vor allem im Bereich der Kinder- und Jugendlichentherapie besonders geeignet, um handlungsleitende, diagnostische und therapeutische Konzepte zu generieren.
Inhalt: In den insgesamt 16 Unterrichtseinheiten (UE) des Seminars werden seelische und körperliche Grundbedürfnisse des Menschen beleuchtet und erarbeitet, wie sie bei inadäquater Befriedigung zuerst zu unangenehmen Gefühlen führen (z.B. Ärger, Angst, Trauer), dann als „Negative Emotionen“ interpretiert und bei Fortbestehen der Bedürfnisfrustration schnell zu unerträglichem Spannungsgefühl bzw. zu „seelischen Schmerzen“ führen können. Spannungsgefühle und/oder seelische Schmerzen lösen in der Folge dysfunktionalen Bewältigungsstrategien aus, unter anderem Selbstschutzmodi wie z.B. den distanzierten, dissoziativen, hyperaktiven, selbstberuhigenden/–stimulierenden, somatisierenden oder anklagenden Beschützer, die dann nicht ohne Weiteres aufgegeben werden können. Es folgt sodann eine 7-Stufen-Programm, das sich im Alltag bewährt hat.
Im weiteren stellt sich die Frage, was genau Therapeut:innen tun und sagen können, wenn der Selbstschutzmodus auf Seite getreten ist und der verletzbare Kindmodus zugänglich ist. Wie können wir das (jugendliche) Kind dabei unterstützen, eine wertschätzende Haltung sich selbst gegenüber einzunehmen und Mut zu machen, korrigierende Erfahrungen zu machen? Das Vorgehen wir hierbei systemisch in 5 Stufen beleuchtet.
Adressaten: Teilnehmer:innen, die bereits das „ST-KJ Kinder-Curriculum“ oder „ST-Curriculum für Erwachsene“ durchlaufen, mindestens aber einen zweitägigen Einführungs-WS in ST-KJ oder der ST für Erwachsene besucht haben.